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Heizlast - Definition, Einflussfaktoren und Berechnung

Skizzen und Block zur Heizlastberechnung
Bild: © Irena Maslova / Shutterstock.com

Eine Heizungsanlage funktioniert dann optimal, wenn sie richtig ausgelegt und dimensioniert ist. Denn auf diese Weise ist es während der Heizsaison angenehm warm und die Anlage arbeitet gleichzeitig energieeffizient.

Ist die Leistung einer Anlage für das Gebäude und die Gegebenheiten zum Beispiel zu gering, kommt es in Spitzenzeiten zu einer Unterversorgung der Räumlichkeiten. Berücksichtigt werden sollte, dass Feuchteschäden oder Schimmelpilzwachstum bei bestimmten Raum- und Wandoberflächentemperaturen enstehen können. Ebenso kann eine Heizungsanlage auch zu gross dimensioniert sein. Hierbei kommt der Brenner ins Takten, da die Wärmeabnahme in dem Masse nicht gegeben ist. Ein hohes Taktverhalten erhöht den Verschleiss der Brennerkomponenten.

Um dies zu verhindern, ist es wichtig die Heizlast des Gebäudes zu ermitteln. Dafür gibt es eine normierte Berechnung. Wir erklären Ihnen, was es mit der Heizlast genau auf sich hat, inwiefern sie sich vom Wärmebedarf unterscheidet und was hinter der Heizlastberechnung steckt.

Die Heizlast und ihre Bedeutung

Der Wärmeerzeuger wird nach der berechneten Heizlast ausgesucht. Hierbei muss man die Warmwasserbereitung mit berücksichtigen. Die Heizlast wird in kW angegeben. Die Leistung muss so hoch sein, dass die Wärmeverluste, unter anderem über die Gebäudehülle, ausgeglichen werden können und das Gebäude während der Heizsaison angenehm warm ist. Es muss demnach eine vorgegebene Innentemperatur aufrecht erhalten werden. Dafür ist eine bestimmte Kesselleistung notwendig.

Dabei kann die sogenannte Norm-Heizlast entweder zur Dimensionierung des Wärmeerzeugers ermittelt werden oder raumweise zur Auslegung der einzelnen Heizflächen. In Bestandsgebäuden sind die Kessel und Heizflächen häufig zu gross dimensioniert. Darüber hinaus wirken sich auch kleine Veränderungen an der Gebäudehülle auf die Heizlast aus. Denn bereits der Austausch der Fenster kann massgebliche Auswirkungen haben. Umso wichtiger ist es, die Heizlast im Zuge einer Heizungssanierung ermitteln zu lassen. Für einen Neubau muss die Heizlast in jedem Fall ermittelt werden.

 

In Abgrenzung zum Heizwärmebedarf

Neben der Heizlast ist häufig vom sogenannten Wärmebedarf oder Heizwärmebedarf die Rede. Diese Begriffe sollten jedoch nicht in einen Topf geworfen werden, da sie unterschiedliche Aussagen über das Gebäude machen. Während die Gebäudeheizlast Hinweise zur Kesselleistung gibt, gibt der Wärmebedarf an, welche Energiemenge über den Zeitraum eines Jahres je Quadratmeter gebraucht wird.

Der Heizwärmebedarf oder Gebäudeenergiebedarf ist demnach ein Kriterium zum Beschreiben der energetischen Qualität eines Gebäudes. Er wird in Kilowattstunde pro Jahr berechnet und mit einem Quadratmeter der Nettonutzfläche verglichen. Um die Leistung eines Kessels zu ermitteln, ist der Begriff des Wärmebedarfs nicht geeignet.

Heizlastberechnung – Ablauf und Einflussfaktoren

Geht es um die Planung einer Heizungsanlage für einen Neubau, ist die Heizlastberechnung ein Muss. Auch bei einer Sanierung sollte sie durchgeführt werden. Denn andernfalls entspricht die Heizleistung der Anlage nicht den aktuellen Gegebenheiten des Gebäudes. Ein Nachjustieren oder Ausgleichen im Nachhinein ist nahezu unmöglich. Umso wichtiger ist es, die Berechnung exakt durchzuführen. Dies ist für den Laien nicht möglich. Wenden Sie sich bei der Sanierung an einen Fachbetrieb / Installateur der dies bei der Planung übernimmt. Bei einem Neubauprojekt ist die Berechnung ein Teil der Aufgaben des Planers der Anlage. Zwar gibt es einige Online-Rechner, die eine Heizlastberechnung durchführen. Deren Ergebnisse sind jedoch nur überschlägig und bieten lediglich eine Orientierung der Heizlast in der Vorplanungsphase.

 

Standardisierter Ablauf der Heizlastberechnung

Die Berechnung der Heizlast richtet sich nach der DIN-Norm EN 12831 “Heizungsanlagen in Gebäuden - Verfahren zur Berechnung der Norm-Heizlast”. Dabei setzt sich die Heizlast aus folgenden Elementen zusammen:

Transmissionswärmeverluste: Verluste über die Bauteile der Gebäudehülle

Wärmeverluste über die Lüftung: Lüftungsvolumenstrom, Undichtigkeiten und hygienische bedingter Mindestluftwechsel

Zusatz-Aufheizleistung: Leistung der Heizung, um nach einer Heizpause Wärme kurzzeitig zum Aufheizen zur Verfügung zu stellen

Bei einer Berechnung wird die Summe aus Transmissions- und Lüftungswärmeverlusten mit der zusätzlichen Aufheizleistung addiert.

 

Gebäudespezifische Einflussfaktoren

Massgeblichen Einfluss auf die Heizlast einer Heizungsanlage haben die folgenden Grössen und Werte:

Wunschtemperatur: Die DIN-Norm legt Norm-Temperaturen für innen und aussen fest.

U-Werte: Dieser Wert gibt an, wieviel Wärme bei einer Temperaturdifferenz von einem Grad über einen Quadratmeter der Gebäudehülle ausströmt. Das gilt für alle relevanten Flächen: Aussenenwände, Fenster, Aussentüren, Dachflächen, Decken und Böden eher unbeheizter Räume sowie Innentüren weniger beheizter Räume.

Luftwechsel: Der Wert zeigt, wie oft das Raumluftvolumen durch natürliche oder mechanische Lüftung ausgetauscht wird.

Speichermasse: Die Schwere des Gebäudes beeinflusst unter anderem die Wiederaufheizleistung einer Anlage nach einer längeren Heizpause.