Technik-Bijou in der Gartenstadt
Dank einer neuen Luft-Wasser-Wärmepumpe lässt sich ein mehr als 100 Jahre altes Gebäude in Münchenstein problemlos umweltschonend beheizen. Die Anlage überzeugt sowohl durch ihre Effizienz als auch ihre elegante Ästhetik, die sich harmonisch in die denkmalgeschützte Umgebung einfügt.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fand das aus England stammende Konzept der Gartenstadt auch in der Schweiz Anklang. In Münchenstein unweit von Basel entstand ab 1912 eine der ersten Siedlungen dieser Art. Ein kleiner Ziergarten auf der Vorderseite und ein grosszügiger Nutzgarten auf der Rückseite zeichnen die Reihenhäuser aus. Das Quartier, die «Gartenstadt Münchenstein», steht heute unter Denkmalschutz, sodass insbesondere an den Fassaden der Häuser keine Veränderungen vorgenommen werden dürfen.
Für Altbau perfekt geeignet
In einem der Reihenhäuser wohnt Claudio Gisiger mit seiner Frau. Als Ökonom war es ihm wichtig, die Effizienz seiner Liegenschaft zu verbessern. «Bereits vor 15 Jahren liess ich das Dach dämmen und die Fenster ersetzen», erklärt er. «Mit diesen Verbesserungen und durch den Einbau eines neuen Gaskessels liess sich der Energieverbrauch für Heizwärme damals halbieren.» Nun neigte sich auch die Lebensdauer dieses Gaskessels ihrem Ende entgegen, sodass sich Gisiger seit einiger Zeit Gedanken zum Heizungsersatz machte. Bei seiner Recherche stiess er auf eine neue Wärmepumpe von Viessmann, die mit Propan als Kältemittel funktioniert und dadurch höhere Vorlauftemperaturen erzeugen kann als andere Geräte. Dieses System passte sehr gut zu seinem mit Radiatoren ausgestatteten Altbau, sodass er eine Offerte anforderte. «Ich wollte die Wärmepumpe eigentlich mit einer Gasheizung kombinieren, um mit dieser Hybridlösung auch an kalten Wintertagen genug Heizenergie erzeugen zu können», sagt Gisiger. «Die Fachleute von Viessmann überzeugten mich jedoch, dass die Wärmepumpe alleine dafür durchaus genügte.»
Förderbeitrag erhalten
Auch bei der Ästhetik der Ausseneinheit, die dem Eigentümer sehr wichtig war, vermochte die Viessmann-Wärmepumpe zu überzeugen. Weil im Garten des Gebäudes ausreichend Platz vorhanden war, liess sich rasch ein geeigneter Aufstellungsort finden. Auch die Abklärungen zur Finanzierung verliefen erfolgreich: Der Heizungsersatz hatte einen Förderbeitrag in der Höhe von knapp 8000 Franken durch das Gebäudeprogramm des Kantons Basel-Landschaft zugute. Im Sommer 2023 wurde der Heizungsersatz durchgeführt: Die Mitarbeitenden von Kalbermatten Haustechnik aus Arlesheim demontierten den alten Gaskessel und installierten die Innen- und die Ausseneinheit der Luft-Wasser-Wärmepumpe. «Am 11. August ging die Anlage in Betrieb», erzählt Gisiger.
Selbst an Tagen mit Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt war es im Haus immer angenehm warm.
Effizienz noch höher als erwartet
Nach der ersten Heizperiode zieht der Bauherr positive Bilanz zur neuen Heizung. Selbst an Tagen mit Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt sei es im Haus immer angenehm warm gewesen. «Sogar bei –8 °C arbeitet die Anlage äusserst effizient und praktisch lautlos», sagt Gisiger anerkennend. «Pro Kilowattstunde Strom, welche die Wärmepumpe für den Betrieb benötigt, produziert sie selbst an Eistagen im Schnitt bis zu 3,8 Kilowattstunden Wärme.» Über den ganzen Winter gesehen dürfte das Heizsystem einen Koeffizienten (COP) von 4,6 bis 4,8 erreichen. Das ist nicht nur erfreulich für die Umwelt, sondern auch für Claudio Gisiger – er bezahlt nur noch halb so viel für das Heizen.
Autor: Remo Bürgi